Obwohl der 1. FC Saarbrücken in der Regionalliga Südwest das Maß der Dinge ist und sich schon jetzt auf die Aufstiegs-Relegationsspiele gegen 1860 München vorbereiten kann, ist Studtrucker nicht ganz glücklich.
Für den 28-jährigen Mittelfeldspieler war die Saison 2017/18 eine Serie zum Vergessen. Am 3. Spieltag feierte "Studti" nach einer starken Vorbereitung sein Saison-Debüt. Dieses sollte mit nahezu der ersten Aktion böse enden. "Ich stand nur acht Minuten auf dem Platz und erlitt nach dem ersten Zweikampf einen Außenknöchelbruch. Das war ein großer Schock für mich. Ich habe im Sommer gut gearbeitet und war in Topform", erinnert sich Studtrucker. Es sollte eine lange Leidenszeit folgen.
Erst am 27. März 2018 sollte er wieder sein Comeback feiern. Die Zeit bis dahin war sehr hart und zog sich natürlich. Zwei Comeback-Versuche, im November und in der Winter-Vorbereitung, scheiterten. Der Knöchel machte noch nicht mit. "Ich habe leichte Rückschläge erlitten. Aber nun bin ich topfit und kann die neue Saison nicht mehr abwarten", sagt der ehemalige Essener.
Das ist ein besonderer Ort für mich. In Essen habe ich meine Freundin kennengelernt. Zudem habe ich für RWE gespielt. Das war mit die schönste Zeit in meiner Karriere
Marwin Studtrucker über die Stadt Essen
Studtrucker weiß noch nicht, für welchen Klub er in der Spielzeit 2018/19 auflaufen wird. "Klar ist, dass mein Vertrag in Saarbrücken nach zwei Jahren nicht verlängert wird", erklärt er. In dieser Zeit lief er 36-mal (zwei Tore, zehn Vorlagen) für die Saarländer auf. In Zukunft will er wieder in der Heimat auf Torejagd gehen. "Ich will zurück ins Ruhrgebiet. Im Fußball-Westen habe ich mich immer am wohlsten gefühlt", betont der gebürtige Hagener.
Die letzte Zeit verbrachte er auch viel im Pott. Nach dem Knöchelbruch absolvierte er seine Reha in Essen. In der Ruhrmetropole, in der seine Freundin Kerry lebt, und wo er sich einst im RWE-Trikot so wohlfühlte. "Das ist ein besonderer Ort für mich. In Essen habe ich meine Freundin kennengelernt. Zudem habe ich für RWE gespielt. Das war mit die schönste Zeit in meiner Karriere", entsinnt sich Studtrucker. Auf die Frage, ob er denn noch einmal gerne für Rot-Weiss auflaufen würde, antwortet er: "Warum nicht? Das ist ein geiler Verein. Ich habe durchaus Kontakt zu Spielern wie Benjamin Baier oder Timo Brauer. Ich interessiere mich weiter sehr für RWE. Aber es gibt da aktuell keinen Kontakt zu den Verantwortlichen." Für Essen (2014 bis 2016) bestritt Studtrucker 61 Pflichtspiele, erzielte 17 Treffer und bereitete zehn weitere Tore vor.
Nach RevierSport-Informationen stehen die Chancen sehr gut, dass Studtrucker in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga West spielen wird. Neben dem SV Rödinghausen soll auch Rot-Weiß Oberhausen Interesse an einer Verpflichtung haben. "Es gibt Anfragen, aber zu konkreten Vereinen werde ich mich nicht äußern. Darum kümmert sich mein Berater. Er steht mit mehreren Vereinen in Kontakt", sagt Studtrucker, der seit wenigen Wochen von der "Funke Spielerberatung" vertreten wird.